Goodby Fiji
Am 4. August 2017 um genau 12.30 Uhr ist es soweit. Noch schnell Diesel tanken und los gehts nach Tanna, Vanuatu. Singend werden wir von der Vuda Marina Crew verabschiedet. Wir sind den Tränen nahe, wissend das wir diese schönen Inseln für immer den Rücken kehren..??!!!....
Mystisches Vanuatu
Nach genau 4 Tagen und 12 Stunden auf See kommen wir bei leichtem Regen, pünktlich zur Geisterstunde, in der Bucht von Port Resolution an. (Wie immer nachts!!!!!!!!!!!) Die Bucht ist nach James Cooks Segelschiff "Resolution" benannt, der hier ein paar Jahre vor uns vor Anker ging.
Auch wir lassen unseren Anker in den tiefschwarzen Sand fallen und wir, wie könnte es anders sein, fallen in den Tiefschlaf.
Morgens früh werden wir von dunklen Melanesier auf ihren Auslegerkanus geweckt und freundlichst begrüsst. Die üppig überwuchernden Hängen in denen der Nebel hängen bleibt, Dampfwolken welche aus heissen Quellen hervorsteigen, können wir bei Tageslicht endlich sehen und stellen fest, dass unser Ankerplatz um Mitternacht auch gut gewählt worden ist.
Nach einem ausgiebigen Frühstück padeln wir zum schwarzen Strand hinüber. Wir spazieren zum kleinen Yachtclub. Die Inselbewohner sind ausgesprochen freundlich, jeder stellt sich mit seinem Namen vor und heissen uns mit einem Handschlag herzlich willkommen. Im Dorf werden wir von den Frauen mit Gemüse und Früchten beschenkt - einfach so - ohne das sie eine Gegenleistung erwarten. Wir wissen, hier leben laut Statistik die glücklichsten Menschen.
Ankerplatz von Port Resolution
Benu verschenkt Lolis und er macht sich bei den Kindern sehr beliebt!
Riesige Banyanbäume auf Tanna
Traditionelle Hütte in Tanna
Heute steht für uns eine grössere Wanderung zum Vulkan, Mount Yasur, an. 2,5 Stunden wandern wir über die einzige und holprige Naturstrasse der Insel Tanna bis zum Port of Entry. Von hier an müssen oder können wir nur noch mit einem Guide bis zum Gipfel des Mount Yasur steigen, welche sage und schreibe stolze 9750 Vatu für den Eintritt verlangen. (=ca.100 sFr. pro Person)
Nach einer Tanzshow werden uns noch die Regeln für die Besichtigung des Vulkans erklärt und dann gehts mit einem Pickup bis zum Vulkan.
Nirgends auf der Welt kann man so nahe am Kraterrand stehen und beobachten, wie brennende Lava und Rauchwolken in den Himmel steigen, begleitet von grollenden und tosenden Geräuschen.
In stockfinsterer Nacht laufen wir am Kraterrand zurück zu den Autos. Zum Glück hat Benu eine Stirnlampe dabei und leuchtet uns den Weg bis zum Parkplatz.
Unten angekommen reicht man uns noch eine kleine Erfrischung in Form von Mandarinen, Kokosnüssen, Papayas und Bananen.
Mit einem Einheimischen dürfen wir in dunkler Nacht zurück bis nach Port Resolution fahren. Jedes einzelne Schlagloch bekommen wir zu spüren. Nach dieser rasanten Fahrt sind wir froh, diese Strecke heil überstanden zu haben.
Jetzt nur noch mit dem Dingi durch die Korallenköpfe Richtung Quo Vadis padeln....
Ca. alle 2 bis 3 Minuten steigen Rauchwolken empor...
Glühende Lavafetzen fliegen herauf
Ein Süsswasserbad, lange nicht gehabt...
Naturwaschmaschine made in Erromango, Vanuatu
Wir sind nicht die ersten Schweizer hier....
David und Benu vor dem kleinen Yachtclub in Erromango
Silvia hat schon in der Einleitung von unserer Nachtankunft geschrieben. Hier in dieser Gewässern eigentlich ein NO GO!!!!
Gerne erläutere ich Euch (Benu, der Skipper schreibt) diese Problemstellung ein wenig.
Das Problem ist, dass die Seekarten, auf Papier wie auch Digital auf dem Computer oder Kartenplotter überhaupt nicht stimmen, und sehr ungenau sind.
Hier der Beweis mit unserer Ankunftsbucht Port Resolution auf Tanna.
Bild 1
Das ist jetzt die Open CPN Karte von unserem Computer. Du siehst, wir haben beim WP44 geankert, also auf dem Land. Die Bucht ist westlich eingetragen und es sind keine Details vorhanden, oder anders gesagt, alles für eine nächtliche Einfahrt unbrauchbar!
Bild 2
Diese Bild von unserem Kartenplotter mit Navionicskarten zeigt die gleiche Bucht mit unserem Track. Die Kartenposition etwas genauer, aber von den Details her unmöglich, damit nachts einzufahren.
Wir haben es trotzdem gewagt und geschafft! Es war kein Leichtsinn! Hier unsere weiteren Hilfsmittel!
Bild 3
Mit Hilfe des Radars (Hier vom Ankerplatz Port Villa) können wir die Küstenlinien und allfällig ankernde Schiffe erkennen.
Bild 4
Hier ein Google Earth Bild von Port Resolution von meinem iPad. Wir verwenden das App von Ovitalmap. Damit können wir die Details herunterladen und dann Offline anschauen. Mit dem, im iPad eingebauten GPS, haben wir zudem unsere genaue Position. Das war unsere beste Sicherheit, um den Ankerplatz zu erreichen.
In Bild 1 siehst Du auch die Wegpunkte 3 und 44. Diese haben wir von unserem Freund Philip angefordert. Er war schon in dieser Bucht und hat uns anhand seines Tracks diese Koordinaten angegeben.
Im weiteren haben wir auf auch auf unser AIS geschaut, in welchem wir ankernde Schiffe in der Bucht erkennen können.
Schlussendlich, es ist auch hier möglich, sicher nachts in eine Bucht zu segeln, jedoch ist der technische Aufwand und die Vorausplanung beträchtlich - und trotzdem, der Adrealinspiegel ist relativ hoch!
Bild 5
Morgen wollen wir mit Hilfe dieses Google Earth Bildes und der Augapfelnavigation in diese Bucht voller Riffe und Korallenköpfe ankern gehen.
Mal schauen - es wird sicher spannend.